Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse

Interview mit Maren Graf

Im Rahmen der Instagram Buchtour zu „Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse“ haben Kathi von Nixenzauber und ich der Autorin Interessantes, Magisches und auch Geheimnisvolles entlocken können. Viel Spaß mit dem Interview!

©Maren Graf

In deinen beiden Tinka-Knitterflügel-Büchern spielt Magie eine große Rolle und auch in „Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse“ liegt dieser Zauber inne. Über welche magische Fähigkeit würdest du am liebsten verfügen?

Ich würde mich schrecklich gerne von einem Ort zum anderen zaubern können. Dann würde ich morgens in der Karibik frühstücken, Mittags in Japan Sushi essen und abends noch eine Runde am Meer spazieren gehen.

In Leuchtturmsommer voller Geheimnisse geht es um Mut, Abenteuer, Freundschaft, Familie etc. Was liegt dir besonders am Herzen und möchtest deinen Lesern*innen mit auf den Weg geben?

Manchmal vermisse ich die Leichtigkeit meiner Kindheit, in der ich alle Zeit hatte, um die schönen Dinge im Leben mehr zu genießen – Abenteuer, Natur, Freundschaft und Familie. Ich wünsche meinen jungen Leserinnen und Lesern, dass sie diese Dinge wertschätzen und für sich festhalten können.

Wenn Leuchttürme sprechen könnten, hätten sie mit Sicherheit spannende Geschichte zu erzählen. Verbindest du eine besondere Erinnerung mit Leuchttürmen, vielleicht aus deiner Kindheit an der Ostsee?

Leuchttürme haben mich von klein auf begleitet. Sie waren immer da und gehören einfach zu meinem Bild von der See. Ich glaube, sie strahlen für mich einfach diese Ruhe und Beständigkeit aus. Bei uns in Kiel und Umgebung gab es ja einige. Aber es gibt nicht „den“ Leuchtturm für mich. Wenn überhaupt jetzt meinen persönlichen auf Lüchtermoor.

Ich mag dieses Zitat aus deinem Buch so gerne: „Man muss sorgsam mit dem Mut anderer Leute umgehen. Denn nicht jeder hat so viel davon wie sie, und wenn man alles auf einmal verfeuert, bleibt nichts mehr übrig für die wichtigen Moment“ ( S. 25 ). Wo brauchst du besonders viel Mut?

Das ist tatsächlich auch eine Textstelle im Buch, die ich besonders liebe.

Früher hatte ich Angst vor Spinnen und auch im Dunkeln. Heute kostet es mich eher Überwindung, in großer Höhe zu sein.

Aber den meisten Mut verlangt es mir immer noch ab, lieben Menschen etwas Unangenehmes zu sagen.

Die Illustrationen sind wieder total schön geworden. Hast du da Mitspracherecht oder kümmert sich komplett der Verlag darum? Und welches ist deine Lieblingsillustration? 

Die Illustrationen sind ein Traum! Annabelle von Sperber hat ein großes Talent, Stimmungen in Bilder zu fassen.

Engagiert hat sie tatsächlich der Verlag. Da haben die Autor*innen meist wenig Mitspracherecht. Aber ich denke, die kennen sich auch am besten aus und haben ein gutes Gefühl dafür, was gut zusammen passt.

Ich liebe sehr das Cover, weil es so wunderbar bunt und zauberhaft gestaltet ist. Aus dem Inneren mag ich sehr gern das Schneckenhaus-Treppenhaus. So geheimnisvoll habe ich mir den Leuchtturm selbst vorgestellt.

Als Lehrerin für Deutsch hattest du schon immer viel mit Geschichten zu tun. Mit wieviel Jahren hast du deine erste eigene Geschichte geschrieben, und worum ging es?

Meine erste Geschichte war in der vierten Klasse fertig. Das Buch habe ich immer noch. Ich glaube, es ging um eine Klassenfahrt am Meer. Am Strand. Vielleicht müsste ich die mal wieder rausholen … 🙂

Wieviele Bücher hast du zuhause und welche Richtung liest du besonders gern?

Oh, wir haben eine Meeeeeenge Bücher. Ich muss schon immer aussortieren, weil es die Regale sprengt.

Tatsächlich lese ich selbst am liebsten Kinderbücher oder Fantasy. Mit dicken Wälzern tue ich mich allerdings schwer – weil ich die Zeit einfach nicht finde, da ich auch unglaublich langsam und intensiv lese. Das überlasse ich dann meinen Söhnen. Die lesen ordentliche Schinken weg.

Beende: Schreiben ist für mich…

Abenteuer.

Auf was dürfen sich deine Leser*innen in Zukunft freuen?

Ich hoffe noch auf viele fantastische Geschichten. Magische, aber auch humorvolle. Auch wenn bisher hauptsächlich zauberhafte Titel erschienen sind, schreibe ich auch sehr gerne Lustiges und Dinge, die zum Nachdenken einladen. Mal sehen, was als nächstes kommt.

Welchen Tipp möchtest du deinen Leser*innen mit auf den Weg geben, die auch gerne schreiben (möchten) und Autor*in werden wollen?

Bleibt frei im Schreiben. Schreibt, was ihr liebt. Verstellt euch nicht. Schaut nicht auf den „Markt“. Eine Geschichte, die ihr mit viel Freude schreibt, wird auch andere begeistern und beschenken.

Hast du einen Lieblings-Schreibort und einen Liebling-Traum-Ort zum schreiben?

Ich schreibe sehr gern in meinen Lieblingscafés, weil ich dort mit leckerem Kakao und Kaffee versorgt werde. Aber wenn ich mir einen Traum-Schreibort aussuchen könnte, wäre es eine kleine Hütte mitten in der Natur. Gern auch mit anderen Schreibenden zusammen, mit denen man zwischendurch ins Gespräch kommen kann.

Ich mag besonders gerne an deinen Büchern, dass sie so klischefrei und vielfältig sind. Wie wichtig sind dir solche Themen und welche anderen, wichtigen Themen baust du immer wieder gerne in deine Bücher ein?

Es ist mir sehr wichtig, dass Kinder lernen, dass sie alles sein dürfen und alles ausprobieren dürfen. Vielfältigkeit ist gerade ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Auch wenn ich glaube, dass wir dennoch nicht vergessen dürfen, den jungen Menschen Leitlinien zu geben, Vorbilder und Vorschläge, an denen sie sich orientieren können, damit sie in ihrer Selbstfindung nicht vollkommen orientierungslos allein gelassen werden.

Selbstverantwortlicher Mut und Fairness – das sind noch zwei Aspekte, die ich sehr schätze und die ich gern mit vermitteln würde.

Neben Vielfalt ist mir das Thema Umweltschutz super wichtig. Wie stehst du zu diesem Thema und setzt du dich persönlich auch für unseren Planeten ein?

Bei der Recherche zum „Leuchtturmsommer“ begegnete mir der Umweltschutz in besonderem Maße. Er ist von den Halligen gar nicht wegzudenken, weil gerade ihnen durch den Klimawandel das Wasser bis zur Warftkante steht. Der Thema kann gar nicht überschätzt werden. Und deshalb finde ich jede Kleinigkeit wichtig.

So wie wir unsere Söhne auf Lampen aufmerksam machen, die noch brennen. Die richtige Mülltrennung. Zu überlegen, ob es dieses oder jenes Spielzeug nun wirklich noch braucht. Wir fahren viel mit dem Lastenrad. Das sind Dinge, die meinen Alltag mitbestimmen.

Mein großes Hobby (neben Lesen) ist das Mermaiding. Kennst du dich damit aus und bist du selber schonmal mit Flosse geschwommen? Und wenn nicht: Würdest du es gerne mal ausprobieren?

Als kleines Mädchen war ich großer Fan von Meerjungfrauen und wollte uuuuunbedingt so eine Flosse haben als die raus kamen. Aber leider hat das nie geklappt und daher fehlt mir die Erfahrung bisher leider. Ich würde es sehr gern einmal ausprobieren. Allerdings bräuchte ich vorher glaub ich einen Tauchkurs – meine Talente liegen nicht unbedingt im Wasser 😉

Wie würde deine ganz persönliche „Traum-Meerjungfrauen-Flosse“ aussehen?

Smaragdgrün mit Petrol und einigen hellen Akzenten. Und natürlich ganz viel Glitzer. Ich liebe Glitzer! 🙂

(Ich habe jahrelang orientalisch getanzt und für die Shows meine Kostüme selbst genäht und bestickt – ich glaube ich war sogar mal eine Nixe mit weißem Schleier 🙂 )


Vielen Dank, liebe Maren, dass du dir die Zeit genommen hast, all unsere Fragen zu beantworten. Wir wünschen dir weiterhin viele kreative Schreib-Ideen.

Share

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert